Leben im Sterben - sterben leben, eine palliative Begleitung beginnt oft nicht erst in den letzten Tagen oder Stunden vor dem Tod. Der Zeitraum einer palliativen Begleitung ist sehr unterschiedlich, manchmal sind es Jahre, einige Monate oder nur wenige Tage.

Neigt sich das Leben dem Ende zu, bedeutet dies für Betroffene und ihre Angehörigen eine hohe Belastung und ungewohnte Herausforderungen, die eine palliative Versorgung sinnvoll machen.

 

Das ist der palliative Versorgungsweg: Quellennachweis: Palliativnetz Kreis Coesfeld e.V.

  1. Die behandelnden Ärzte (Haus-, Fachärzte) entscheiden darüber, ob ein Patient für die ambulante palliative Versorgung angemeldet werden kann. Ist dies der Fall, erfolgt die Einschreibung in die Versorgung mit der Übermittlung der notwendigen Informationen an den Palliativmedizinischen Konsiliardienst (PKD). 
  2. Danach nimmt die zuständige Koordinationsfachkraft des PKD Kontakt auf mit dem behandelnden Haus- oder Facharzt und informiert sich detailliert über die aktuelle Situation des Patienten.
  3. Im nächsten Schritt kontaktiert sie den Patienten oder seine Angehörigen und vereinbart einen Besuchstermin, bei dem in einem ausführlichen Gespräch der individuelle Bedarf ermittelt wird. Dabei haben die Wünsche der Betroffenen stets höchste Priorität.
  4. Auf dieser Grundlage stellt die Koordinationsfachraft Kontakte her zu weiteren Netzwerkbeteiligten (Pflegedienste, Hospizdienste, Therapeuten etc.), sodass eine vernetzte Sorgekultur aufgebaut werden kann. Während seiner letzten Lebensphase wird der Patient weiterhin von seinem Hausarzt betreut, der nach Bedarf die Unterstützung eines speziell ausgebildeten Palliativmediziners einholen kann.
  5. Eine Patientenmappe mit allen erforderlichen Informationen verbleibt beim Patienten, sodass alle Beteiligten stets denselben Kenntnisstand haben. Diese vernetzte Sorgestruktur soll Tag und Nacht wirksam sein, um dem Patienten und seinen Zugehörigen Sicherheit und Beistand zu geben.

Unsere BegleiterInnen werden wie in Punkt 4 beschrieben, in die vernetzte Sorgenkultur integriert. Die Koordinatorinnen unserer Hospizgruppe nimmt zeitnah zu Ihnen Kontakt auf und vereinbart einen ersten Hausbesuch. Mit ihr besprechen Sie Ihre Vorstellung und Wünsche, die hilfreich für Sie sind. Anschließend wird die Koordinatorin aus unserem Team ein/eBegleiterIn auswählen, die gut zu Ihnen und Ihren Bedürfnissen passt. Im zweiten Hausbesuch lernen Sie Ihre/n Begleiter/in kennen und besprechen, wann und wie häufig Besuche stattfinden.

Wir kommen zu Ihnen nach Hause und haben Zeit:

  • für persönliche Gespräche,
  • zum Zuhören,
  • für Ihre Gefühle, Ängste und Sorgen,
  • für kleine Unternehmungen,
  • Sie zu unterstützen bei Kontaktaufnahmen zu Ärzten, Pflegern und Hospizen.

Unsere Koordinatorinnen unterstützen Sie und Ihre/n BegleiterIn weiterhin bei Fragen oder Anliegen.

Die erste Kontaktaufnahme zum Palliativnetz kann auch durch Angehörige, Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser oder Hospizdienste usw. erfolgen. In jedem Fall wird der weitere Ablauf über die Koordinatorinnen in Absprache mit dem behandelnden Hausarzt initiiert.